Der Sombrero 2.0 – Neuauflage des Maberzeller Schoppenturniers 2014

Es werde Licht

10565092_702028659885125_1823230545486232258_n35Grad Celsius, dennoch gefühlte 40Grad im Schatten, zum Glück weht ein lauer Wind, der die Astralkörper dieser Übermannschaft kühlt. Nein, die Rede ist hier nicht von der brasilianischen Nationalelf, es sind die Schoppekicker, die sich mal wieder in Maberzell einfinden, um gehörig auszuteilen.

Maberzeller Sportplatz, eine handvoll tapferer Krieger, ausgemergelt, vor Durst leidend, dennoch in bester Laune, weil es vor allem nicht lange dauert, bis der erste kühle Meter Bier auf dem Tisch steht. Wir denken uns nur: „nicht lang schnacken, Kopf in Nacken“. Und das erste kühle Bier entfacht ein wohliges Bauchgefühl, es macht unsere Helden heiß, heißer als die Außentemperaturen sowieso schon sind, heiß auf den Kampf, den Titelkampf!

Und man sah, dass es gut wird

Nicht mehr lange und es soll beginnen. Die ersten Nachrichten via Facebook erreichen uns – Glückwünsche, aber auch Absagen. Schon 2 Tage vor Turnierstart war klar, wer die Kicker ins Turnier führen wird. Nachdem der Gott am Glas, Rainer G., schon letztes Jahr, fast das Einstandsduell gewonnen hatte, schickte sein Team ihn wieder ins Rennen. Wer sonst könnte eine solch beeindruckend laszive Figur am Glas machen wie der Coach?

Eine kurze Erklärung: Das Einstandritual in Maberzell besteht darin, einen halben Liter Bier zu exen. Jedes Team schickt einen scheinbar würdigen Vertreter. Der Gewinner erhält alles. Alles was er sich wünscht und was seine wackeren Recken wollen – 1 Gratismeter!

Nun, zurück zum Wesentlichen! Nachdem sich der Coach sein Trikot übergestreift hat, die Schuhe gebunden und sich von der Bank erhoben, um in Richtung Trinkkreis zu gehen, erklärte man uns kurz die Regeln. Langweilig, kennen wir schon! Lasst die Spiele beginnen. Der Verantwortliche zählt bis 3 und los geht es, der Gerstensaft fließt sturzbachartig in den Magen unseres Coaches, das Glas fällt wie in Zeitlupe zu Boden – Aus, aus, aus, das Spiel ist aus…der Gratismeter gehört uns! Rainer Gutmann, Gott am Glas, machte seinem Kickernahmen alle Ehre – The Axe hat geaxet wie Vinnie Jones in seinen besten Tagen.

Die Anwärter des Olymps

Der erste Sieg des Tages ist unser, die Messer sind gewetzt, die Zähne gefletscht, mögen die Spiele beginnen. Die erste Begegnung gegen Lokomotive Allestramm wird souverän, wenn auch etwas minimalistisch mit 1-0 gewonnen. Dank einer abartig grandiosen Abwehrleistung kamen höchstens 3 ungefährliche Schüsse in Richtung Tor und man konnte sich ganz auf die Ergebnisverwaltung konzentrieren, um Kräfte zu sparen – es sollte ein langer Tag werden. Größter Dank gilt hier Reyk Ludwig für das Siegtor!

Das zweite Spiel, kaum erwähnenswert, sollte unentschieden enden. Ein 0-0 gegen die Bückers United stand letztlich auf dem Papier. Solides Spiel, nichts zugelassen, aber im Sturm leider nicht viel bewegt. Ganz im Gegensatz zu unserem dritten Spiel, was mit einer souveränen Meisterleistung 3-0 gewonnen wurde, was eventuell aber auch daran gelegen haben könnte, dass der Gegner nicht angetreten ist und das Spiel daher laut offiziellem Reglement der OSTA (Official SchoppeTurnier Association) so gewertet werden muss.

Nachdem man bislang locker seine Kräfte schonen konnte, ging es ins letzte Spiel der Gruppenphase. Gut positioniert, mit 7 Punkten aus 3 Spielen, ging es voller Euphorie weiter. Das Adrenalin kochte über, man könnte die Gruppenphase mit einem Sieg für sich entscheiden. Ein Blick auf den Spielplan verriet, das man gegen die Schwulen Mädchen ran müsse. Leider mussten wir nach 10 Minuten feststellen, dass diese Mannschaft ihrem Namen alle Ehre machte, da man uns mit 1-0 penetrierte.

Der Weg zum Ruhm

Es folgte, nach einer für Maberzell standardmäßig langen Wartezeit, die Auswertung der Gruppenphase sowie der Zwischenstand der Meterwertung. Unglaublicherweise sicherte sich unser Team, welches sonst höchstens Sieger der Herzen ist, einen Platz in den vorderen Rängen. Die Gruppenphase hat man also überlebt und nun geht es ab ins Viertelfinale – ein absolutes Highlight. Auch mit Blick auf die Meterwertung stand man hier hervorragend positioniert auf dem ersten Platz – ruft das Siegertreppchen?

Nachdem man schnell noch die Meterwertung etwas ausbesserte, lief man mit stolz geschwellter Heldenbrust in Richtung Spielfeld. Der Gegner, die Kirmes Elters, war kein Unbekannter. Oft sieht man diesen Namen von den Plakaten der hiesigen Schoppenturniere prangen. Vorsicht war eigentlich geboten, doch die Schoppekicker dachten sich: „scheiß drauf, alles auf Sieg“. Vielleicht dachte sich das aber auch eher das Bier, welches natürlich genüsslich in den zwischenzeitlichen Pausen konsumiert wird. Die Abwehr steht, der Sturm dreht auf – nach schier endlosen 10 Minuten steht es 2-0. Nicht, wie die Meisten nun denken werden, für die Kirmeser, nein, für die Schoppekicker, dank Tomek Schenk und Rainer Gutmann – Der Pokal rückte in greifbare Nähe, man hat das Halbfinale gebucht!

Es war ein kräftezehrendes Spiel. Spieler hatten sich bis dahin teilweise schon verletzt, dennoch sollte ein schmackhaftes, alkoholhaltiges und kaltes Hopfen-Malz-Getränk die Reserven wieder auffüllen. Bereit für den größten Schritt ihrer Schoppekickerkarriere ging die Mannschaft auf den Platz – Halbfinale. Ein emotionales Spiel stand uns bevor, welches in der regulären Spielzeit keinen Sieger hervorbringen sollte. Dank Johannes Kümpel endete das Spiel 1-1 und es ging ins Elfmeterschießen. 5 Schützen sollten gesetzt werden – kein Problem für die Schoppekicker. Freiwillige waren schnell gefunden. Staasy und Taner, die nicht nur als Aushilfen fungierten, sondern sich mit ihren Leistungen und ihrem Einsatz sofort in die Herzen der Stammbesetzung spielten, sollten neben Andi Schenk, Luke Daniel und Johannes Kümpel antreten. Diese 5 Helden sollten aber noch nicht die Lösung sein, es ging in die Verlängerung der Verlängerung, der Elferkrimi wollte einfach kein Ende nehmen. Schließlich war es der guten Schusstechnik aller unserer Schützen und den weniger präzisen Abschlüssen des Gegners (8-7) zu verdanken, dass man das Finale ereichte – Finale, ohooo, Finale ohooooooo!

Atemlos, völlig betäubt und leicht neben sich stehend, realisierte man, was eben passierte. Es benötigte einige Getränke, um die Mannschaft wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Man stand im Finale, alle Erwartungen wurden übertreffen. Die Erinnerungen an diesen Moment sind nur noch schleierhaft vorhanden, als ob sich ein graues Tuch über die Augen gelegt hätte.

Schon wieder standen die Bückers United als Gegner fest. Nach einem 0-0 in der Gruppenphase rechnete man sich natürlich Chancen aus, die jedoch allesamt mit einem 0-3 zerschmettert wurden. Eine schmerzliche Niederlage, wahrscheinlich dem Alkohol geschuldet, denn zwischenzeitlich brachten es die Schoppekicker auf 12 Meter Bier, während Bückers United sagenhafte 3 Meter vorzuweisen hatte (so das Ergebnis nach der Gruppenphase).

Was vom Tage übrig blieb

Man sollte zwar vom Platz als Verlierer gehen, aber Jeder verspürte dieses unbändige Glücksgefühl in sich. Man wurde tatsächlich Zweiter! Man bekam einen Pokal und spätestens in diesem Moment waren alle Zweifel und jedes Unbehagen wie weggeweht. Der Rest des Tages sollte mit Bier gefüllt werden, um die Meterwertung noch etwas voranzutreiben. Leider zu spät, direkt nach dem Finale beschlossen die Verantwortlichen, die Meterwertung abzuschließen und so musste sich das Team auch hier mit einem zweiten Platz zufrieden geben. Erster wurden schließlich die Rübekicker, mit uns bestens befreundete Raufbolde und Saufkumpanen, denen wir den Sieg sehr gönnen!

Großer Dank geht selbstredend an alle Beteiligten. Zum Schluss sollen nochmals besonders Staasy, Adam und Taner gewürdigt werden. Euch gilt der größte Dank! Adam und Taner kümmerten sich hervorragend um die Defensive und hielten hinten weitgehend alles sauber. Staasy war immer da, wenn man sie brauchte und konnte im Elfmeterschießen glänzen! Hoffentlich sehen wir euch bei den nächsten Turnieren wieder!

Maberzell – bis nächstes Jahr! Dipperz – Zieht euch warm an, wir kommen!



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